Leo stinkt´s 19.06.2016

Leo stinkt’s

Irgendwie riecht’s komisch. Etwas modrig, so nach Scheinheiligkeit und Doppelmoral. Ich hab auch schon einen Verdacht. Die Umgehungsstraßenverhinderungstruppe „Weder Nord noch Süd“ missgönnt mir einen ruhigen Alterssitz im Zentrum des Ortes.

Rechtliche Schritte droht sie an, mit dem Ergebnis, dass der Verkehr weiterhin um meinen Sockel kreist. Sie behaupten, eine Umgehungsstraße im Landschaftsschutzgebiet geht gar nicht und verstößt außerdem gegen die Alpenkonvention. Die „Bürgerbewegung“, selbst dort zu Hause, hat also ihre Leidenschaft für den Naturschutz entdeckt.
Das sind mir schöne Naturschützer! Wo war ihr Aufschrei, als die Ortsverbindungsstraße geplant und gebaut wurde? Auch der Golfplatz und die Erweiterung des Gewerbegebiets waren den meisten von ihnen keine Silbe wert.

Die Umfahrungsgegner tun so, als hätten sie noch einen weiteren Trumpf im Ärmel. Sie wollen alle Grundbesitzer am Nord- und Südrand dazu bringen, keinen Quadratmeter Grund für den Straßenbau zu verkaufen. Der Zangenangriff soll die Gemeinde unter Druck setzen. Damit auch möglichst alle eine gemeinsame Erklärung unterschreiben, ist der „Bürgerbewegung“ manches Mittel recht. Auch Kosten für einen eventuellen Rechtsstreit will sie übernehmen, egal wie teuer der wird und wie lang der dauert.
Wer zahlt, schafft an. Drum liebe Grundbesitzer, lasst euch nicht unter Druck setzen und entscheidet eigenständig, wenn‘s konkret wird, ob Ihr verkauft oder nicht. Ihr wisst ja, Eigentum verpflichtet. Und zwar nicht nur zu dessen Vermehrung, sondern manchmal auch zum Wohle der Allgemeinheit, zu der auch ich gehöre.

Liebe Bürgerbewegung, nehmt ein bisschen Gas weg. Natürlich sind einige von euch von den bisherigen Überlegungen des Bauamts Rosenheim zu einer möglichen Südtrasse betroffen. Für zwei bis drei Härtefälle, das seh ich von hier oben auch, müssen Lösungen gefunden werden. Und dafür will sich die Gemeinde ja auch einsetzen, hat sie dem Verkehrsminister geschrieben.
Die überwiegende Mehrheit würde jedoch von einer Ortsumfahrung profitieren. Die erheblichen Risiken der Ortsdurchfahrten für alle Verkehrsteilnehmer wären größtenteils eliminiert und nicht zuletzt könnte der Ort Waakirchen positiv entwickelt werden.

Etwas weniger Ignoranz gegenüber den allgegenwärtigen Gefahren dieser Ortsdurchfahrten und etwas mehr Verständnis für die begründeten Sorgen der Straßenanlieger und der Waakirchener Verkehrsteilnehmer hätte ich schon von euch, liebe „Bürgerbewegung“ erwartet.

Euer sorgenvoller Leo

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