Leo denkt mal wieder nach 11.12.2016

„Nun haben wir den Salat!  Es reicht ja schon, dass alle Verkehrsprognosen extrem zunehmenden Verkehr für unser Oberland prognostizieren, zu allem Übel bauen die Tölzer nun auch noch eine Rinne, die den Verkehrsmüll direkt nach und durch Waakirchen spült.

Ein Tunnel soll‘s nun richten.  Das wäre doch ein schöner Auftrag für meinen Kumpel Talpa. Der hat sich zwar in Piesenkam schon die Zähne ausgebissen, aber da war vielleicht ein unverdaulicher Granitblock schuld. Bürgerbewegte Tunnelbauexperten wollen ihn auf eine neue Reise unter Tage schicken – direkt unter meine Pranken.

Das Brummen der Motoren durch den goldenen Tunnel würde meine Pfötchen sicherlich angenehm massieren – die Mauern der darüber liegenden Bauwerke auch? Und so mancher Gigaliner würde am Kellerboden unserer Häuser entlangschrammen.

Der Professor aus München zwinkerte mir zu, denn er weiß:

Eine 8%ige Steigung des Waakirchner Bergs bedeutet einen sehr langen Tunnel, der alle sicherheitstechnischen Voraussetzungen erfüllen und auch für überbreite Spezialtransporte geeignet sein muss. Das heißt, Belüftungsschächte, Rettungsgassen und Notausstiege. Zu den Baukosten addieren sich die laufenden Kosten (Beleuchtung, Wartung) dazu. Das wird teuer! Auch ökologisch könnte so ein Projekt zumindest in Frage gestellt werden, was natürlich zurecht neue Gegner auf den Plan rufen dürfte (siehe Starnberg)…

Das von der Bürgerbewegung immer wieder geforderte überregionale Verkehrskonzept existiert seit langem. Es heißt Ausbau der B472. Auch wenn die Verkehrsämter regional arbeiten, so sind die Projekte abgestimmt und vernetzt (siehe Gesamtprojekt B472-G020-BY) auf dem Projektinformationssystem des BVWP2030.

Was also, wenn‘s mit dem Tunnel nichts wird?

Mein Freund Talpa hat das Angebot übrigens bereits abgelehnt. Er hat jetzt sehr viele Aufträge von anderen Gemeinden, die ebenfalls eine Tunnellösung wollen. Da die Lebenserwartung meines kleinen Freundes nur 4 Jahre beträgt, kann er sich nur auf ein paar realistische Vorhaben konzentrieren.

Kein Tunnel, keine Massagen und keine Verkehrsentlastung

– Waakirchen was nun???“

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