B472

 

Die Bundesstraße 472
(Auszug aus Wikipedia)

Die Bundesstraße 472 (Abkürzung: B 472) ist eine deutsche Bundesstraße in Bayern. Sie führt von Marktoberdorf am Nordrand der bayerischen Alpen über Schongau, Peiting, Peißenberg, Bad Tölz und Miesbach entlang bis nach Irschenberg. Sie stellt zusammen mit der B 12 und der A 8 eine Alternativstrecke vom Bodensee nach Salzburg dar.

In den letzten Jahrzehnten wurde die Leistungsfähigkeit der Bundesstraße durch einen teils dreistreifigen Ausbau, teils durch Bau von Ortsumfahrungen gesteigert. Bis 1980 war der Bau einer Voralpenautobahn geplant. Diese Planungen sind inzwischen verworfen worden.

VERLAUF
Die Bundesstraße 472 verläuft in Bayern und beginnt im Landkreis Ostallgäu (Regierungsbezirk Schwaben) an der B 12 (Kempten−München) Ausfahrt Marktoberdorf-West. Sie führt im östlicher Richtung zunächst durch das Stadtgebiet von Marktoberdorf und trifft dort auf die B 16 (Kaufbeuren–Füssen) mit der sie ca. einen Kilometer zusammen verläuft.

Nach Verlassen von Marktoberdorf verläuft die B 472 in östlicher Richtung, teils durch Weiler, teils auf bereits ausgebauten Teilstücken und Ortsumgehungen. Bei Krottenhill ist die B 472 dreistreifig ausgebaut. Hier erreicht sie den Landkreis Weilheim-Schongau im Regierungsbezirk Oberbayern.

Im weiteren Verlauf erreicht die B 472 die Ortsumgehung Schongau/Peiting. Hier trifft sie auf die B 17 (Richtung Augsburg), mit der sie weiter Richtung Süden verläuft. Nach der Überquerung der Lechtalbrücke Schongau verlässt die B 17 die Ortsumgehung Schongau/Peiting Richtung Füssen. Die B 472 verläuft in östlicher Richtung weiter, wo an der Ausfahrt Peiting-Süd die B 23 (Richtung Garmisch-Partenkirchen) einmündet.

Im weiteren Verlauf erreicht die Strecke Hohenpeißenberg. Nun geht die Straße hinunter (3-steifiger Ausbau) nach Peißenberg und erreicht die dortige Umgehungsstraße. Nach Durchquerung des Guggenbergtunnels verlässt die B 472 den Streckenverlauf (diese führt als Staatsstraße 2058 weiter Richtung Weilheim) Richtung Osten. Der nächste Ort ist Oberhausen gefolgt von Huglfing. Nun trifft die Strecke auf die B 2 (Richtung Starnberg), mit der sie zusammen ca. 3,5 Kilometer gemeinsam Richtung Süden verläuft. Westlich von Obersöchering zweigt die B 472 Richtung Osten ab (die B 2 verläuft weiter Richtung Murnau) und erreicht nach einigen Ortsumgehungen die A 95 (München−Garmisch-Partenkirchen) AS Sindelsdorf (9).

An Sindelsdorf vorbei überquert die Strecke die Loisach und erreicht damit den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Im weiteren Verlauf kurz vor der Umfahrung Bichl erreicht die B 472 die B 11 (Richtung Kochel am See), mit der die sie ca. drei Kilometer Richtung Osten verläuft. Bei Untersteinbach zweigt die B 11 Richtung Königsdorf ab. Es folgt die Ortsdurchfahrt Bad Heilbrunn. Nun erreicht die B 472 Bad Tölz, in der sie auf die B 13 (Holzkirchen−Sylvensteinspeicher) trifft. Nach einigen Ortsumfahrungen erreicht die Strecke vor Waakirchen den Landkreis Miesbach. Nach Durchfahrung des Ortes trifft die B 472 an einer Kreuzung bei Moosrain mehrere Bundesstraßen:
Richtung Norden: B 318 (Richtung Holzkirchen)
Richtung Süden: B 307 (Richtung Vorderriß)
B 318 (Richtung Rottach-Egern)

Die B 472 verläuft zusammen mit der B 307 weiter in östlicher Richtung Miesbach. Direkt am südlichen Ortseingang zweigt die B 307 Richtung Bayrischzell ab. Die B 472 verläuft in nördlicher Richtung durch Miesbach. Am nördlichen Ortsausgang zweigt die B 472 nach Nordosten ab. Nach ca. sieben Kilometern erreicht sie ihren Endpunkt an der A 8 AS Irschenberg (99).

FRÜHERE STRECKEN UND BEZEICHNUNGEN
Am 1. Januar 1962 wurde die bayerische Staatsstraße 2010 zur Bundesstraße 472 umgewidmet. Schon früher bestanden aber Teilstrecken. So wurde 1889 die neuerbaute Landstraße zwischen Peißenberg und Schongau für den Verkehr freigegeben, die am Südrand des Hohen Peißenbergs vorbeiführte.[1] Bis 1934 wurde die Straße als bayerische Staatsstraße Nr. 138 (Tölz – Schongau – Oberdorf) bezeichnet, weil die Straßennummer sich nach dem Anfangsbuchstaben des Anfangsortes (T) richtete.

ERSETZUNGEN
Bis in die 1970er Jahre verlief die B 472 an ihrem westlichen Ende weiter über Geisenried, Unterthingau, Wildpoldsried und Betzigau bis nach Kempten. Im Zuge des Neubaus der B 12 zwischen Kempten und Buchloe wurde die B 472 bis Marktoberdorf-West verkürzt.

Bis 1980 wurde eine Voralpenautobahn (A 98) geplant. Diese Planungen wurden aber aufgrund der enormen Kosten, des nicht ausreichend nachweisbaren Bedarfes und fehlender Akzeptanz aufgegeben. Als Alternative wurden und werden die bestehenden B 12 und B 472 hin zu einer leistungsfähigen West-Ost–Achse ausgebaut.

Viele Streckenabschnitte wurden bereits ausgebaut (Straße verbreitert, Kurvenradien erhöht, Steigungen abgeflacht und Überholmöglichkeiten geschaffen). Zahlreiche Städte und Gemeinden entlang der Strecke wurden hierbei durch den Bau von Ortsumgehungen vom Durchgangsverkehr entlastet.

In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Ortsumgehungen Bad Tölz, Bichl, und Obersöchering gebaut. 1997 folgte die Ortsumgehung Schongau/Peiting, 2008 die Ortsumgehung Peißenberg.

WEITERER AUSBAU
Derzeit geplante oder in Bau befindliche Strecken sind (von West nach Ost):
– Ortsumfahrungen Marktoberdorf und Bertoldshofen (vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan 2003)
– Ausbau zwischen Bertoldshofen und Ingenried (Stand Juli 2014: in Planung)
– Ortsumfahrung Hohenpeißenberg (Stand Juli 2014: seit nunmehr 5 Jahren andauernde Bauarbeiten; die Fertigstellung ist für Ende 2016 geplant)
– dreistreifiger Ausbau östlich Habach (Stand Juli 2014: Bauausführungsplanung)
– Ortsumfahrung Bad Tölz-Nord (Stand Juli 2014: Vorentwurf im Juli 2011 genehmigt)
– Ortsumfahrung Waakirchen (weiterer Bedarf im Bundesverkehrswegeplan 2003)